Design recommendations for digitized "smart" products
Projektbeschreibung
Gestaltungsempfehlungen für digitalisierte "smarte" Produkte
Smarte bzw. digitalisierte Produkte finden sich bereits heute bei vielen Privatanwendern in ihrem Zuhause oder als Teil ihres Outfits wider. Mit der Einführung und Verbreitung insbesondere von Smartphones, sowie sinkenden Kosten für leistungsfähigere miniaturisierte Hardware, wurde die Ergänzung von bisher rein physischen Objekten um Hard- und Softwarekomponenten ermöglicht und dadurch ihre (Teil-)Digitalisierung.
Sensoren, Aktoren, mobile Applikationen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Erfassung, Auswertung und zielgerichteter Nutzung kontextsensitiver Daten erlauben es dem Anbieter neben dem bisher rein physischen Service auch einen digitalen Service bereitzustellen und somit die Einsatzmöglichkeiten bzw. den Wert für den Anwender zu erhöhen. Durch Vernetzung mit anderen digitalisierten Produkten und über das Internet mit anderen Angeboten des Anbieters, können die Möglichkeiten weiter skaliert werden und ein Ökosystem geschaffen werden, das es Unternehmen und Kunden ermöglicht auf innovativen Wegen miteinander zu interagieren und den Wertschöpfungsprozess bidirektional zu verändern.
Viele Unternehmen erweitern daher mittlerweile ihr Produktportfolio um smarte Produkte oder setzen sie sogar im Rahmen ihres eigenen Unternehmens z. B. zur Verbesserung der Produktion ein, während sie gleichzeitig für viele StartUps das zentrale Verkaufsobjekt darstellen. Smarte bzw. digitalisierte Produkte bilden dementsprechend den zentralen Betrachtungsgegenstand vieler Forschungsdomänen (z. B. Internet of Things, Ubiquitous Computing, Ambient Intelligence, Pervasive Computing) und Anwendungsdomänen (z. B. Smart Home, Smart Health, Smart Energy, Smart Farming, Industrie 4.0). Augmentierung von Textbüchern oder Gegenständen in Museen, Fitness Tracker oder die Heimsteuerung (Licht, Energie, Einbruchsschutz) sind dabei nur einige wenige Beispiele für die konkrete und vor allem diverse Praxisausgestaltung digitalisierter Produkte.
Als Kombination aus Mensch, Software und Hardware, stellen sie soziotechnische Systeme dar, welche sie als Betrachtungsgegenstand der Wirtschaftsinformatik kategorisieren lässt, während gleichzeitig ihre Hybridität sie von bisherigen Informationssystemen unterscheidet. Dabei werden die Hard- und Softwarekomponenten oft erst nachträglich ergänzt oder parallel in einem meist von der physischen Produktentwicklung getrennten Verfahren entwickelt.
Durch eine fehlende ganzheitliche Betrachtung bei der Entwicklung haben sich im praktischen Einsatz mannigfaltige Problemstellungen ergeben, die einerseits Forschungsdomänen- und Anwendungsdomänen-übergreifend sein können, andererseits Ähnlichkeiten zu Herausforderungen traditioneller Informationssysteme aufweisen.
Entsprechende Entwicklungsprozesse, Theorien, Standards oder Best Practices fehlen allerdings oder sind noch unausgereift, ein inkonsistenter Body of Knowledge mit mehrdeutigen Begriffskonzepten aufgrund der zahlreichen Forschungs- und Anwendungsdomänen (und auch innerhalb der Domänen) erschwert dabei die Entwicklung insbesondere auch von notwendigen Design-Guidelines.
Ziel dieses Projektes ist daher die Auflösung der mehrdeutiger Begriffskonzepte, die Identifizierung und Kategorisierung von Herausforderungen digitalisierter Produkte und darauf aufbauend die Entwicklung von interdisziplinärer bzw. Domänen-übergreifenden und dadurch Technologie-unabhängigen, allgemeingültigen Gestaltungsempfehlungen zur Unterstützung der Entwicklung von digitalisierten Produkten für unterschiedliche Anwendungsfälle. Qualitätskriterien dienen dabei als Zielvektoren, die die Richtung der Verbesserung vorgeben.
Unternehmen der Praxis können dadurch ihr eigenes Produktportfolio um qualitativ bessere digitalisierte Produkte erweitern oder Prozessschritte zielgerichtet verbessern. Der Body of Knowledge des Forschungsbereichs wird dagegen um einheitliche bzw. abgegrenzte Begriffskonzepte und -verständnisse ergänzt, welche die Einordnung zukünftiger Forschungsarbeiten in eine Forschungs- oder Anwendungsdomäne erleichtert. Aufbauend auf den Gestaltungsempfehlungen können darüber hinaus weitere Verbesserungen für die Entwicklung von digitalisierten Produkten entworfen oder diese ergänzt werden.
Ansprechpartner
Publikationen
- Schiller, Barbara; Brogt, Tobias; Schuler, J. Peter M.; Strobel, Gero; Eicker, Stefan: Identifying Quality Factors for Self-Tracking Solutions: A Systematic Literature Review. In: Proceedings of the 53nd Hawaii International Conference on System Sciences. Hawaii, USA 2020. doi:10.24251/HICSS.2020.452CitationAbstractDetails
Self-tracking solutions have become globally widespread, as they promise numerous advantages (e.g. improving health) to their users. Despite their benefits, such solutions are often abandoned due to quality issues. This phenomenon can also be observed for digitized products in general. As self-tracking solutions are hybrid products, combining digital and physical components, traditional domain-independent and abstract quality models like the prominent ISO 25000 standard seem to not cover quality in an appropriate way. We address these issues by answering the research question of which factors affect quality perceptions of different stakeholder groups when interacting in a wearable ecosystem. We use a systematic literature review based on a research protocol to identify and analyze 98 quality-influencing factors from 19 studies that we cluster in a map. The identified factors are compared to the ISO 25000 standard, showing that certain factors like hedonic motivation are unconsidered thoroughly in the existing standard.
- Schiller, Barbara; Brogt, Tobias; Schuler, J. Peter M.; Strobel, Gero: Can Self-Tracking Solutions Help with Understanding Quality of Smart, Connected Products?. In: Ais (Ed.): Proceedings of the 26th European Conference on Information Systems (ECIS). Portsmouth 2018. CitationAbstractDetails
Smart connected products (SCPs) have gained significant attention in different domains because they offer numerous benefits and change the way of competition and value creation. While quality is im-portant for SCPs, no holistic quality model is available to target the present quality problems. Further-more, since the concept of an SCP is quite abstract, a bottom-up approach that starts with a concrete example seems suitable. Therefore, this paper identifies the five key components of SCPs and maps them to self-tracking solutions (STS) in order to show that STSs are suitable substitutes. We also analyse quality models in corresponding areas to verify the absence of a holistic quality model for the selected example. This contribution identifies the research gap regarding holistic, stakeholder-oriented quality models and helps researchers understand SCPs better.
- Brogt, Tobias; Schiller, Barbara; Schuler, J. Peter M.; Eicker, Stefan: The Role of Quality in Sociotechnical Systems. In: Ais (Ed.): Proceedings of AMCIS 2017 - Twenty-third Americas Conference on Information Systems. Boston 2017. Full textCitationAbstractDetails
Today, value is co-created in sociotechnical systems in which different stakeholders integrate resources (products and services) in an interactive process. For these systems to be successful, quality is very important. However, existing systems often fail to deliver the right level of quality, and the available quality approaches seem to be insufficient. Therefore, this paper provides insight into the role of quality by applying a service system perspective. We show that a holistic quality perception that reflects the modern expectations of stakeholders is necessary. In addition, different resources for modern services and their interaction need to be taken into account. This results in the need for quality management specific for sociotechnical systems, which integrates different existing approaches to cover these demands. Furthermore, the authors suggest future research on perceived quality and technical support in this context.