Themen im WS 18/19

Themen für das Seminar "Wirtschaftsinformatik"

Themen für Bachelor-Studierende

(Sprache: Deutsch/English) BA-SOFTEC-1, Sommersemester 2018

Themenkomplex: Moderne Softwareentwicklung und Methodenorientierung

Liste der möglichen konkreten Themen:

  • In der Literatur zur Softwareentwicklung werden die Metaphern der technischen und der sozialen Schuld diskutiert. Dabei handelt es sich in beiden Fällen um Auswirkungen von Entscheidungen im Softwareentwicklungsprozess, die zu einem späteren Zeitpunkt mit meist negativen Konsequenzen verbunden sind. So kann bspw. eine schnell erstellte Architektur die Softwareentwicklung zunächst beschleunigen, führt später aber bspw. zu Problemen in der Wartbarkeit.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, einen Überblick über die Formen der Schuld in der Softwareentwicklung zu geben, um dann aufzuzeigen, wie mit ihr sinnvoll umgegangen werden kann.

    Literatur

    • Tamburri DA, Kruchten P, Lago P, van Vliet H (2013) What is social debt in software engineering? In: 6th International Workshop on Cooperative and Human Aspects of Software Engineering (CHASE), S 93–96. doi:10.1109/CHASE.2013.6614739 
    • Fowler M (2013) TechnicalDebt. martinfowler.com/bliki/TechnicalDebt.html (Abruf am 2018-03-23)
  • Smart, Connected Products (SCPs) wie bspw. Wearables setzten sich aus materiellen Komponenten (mechanische und elektronische Bestandteile), smarten Komponenten (Sensoren, Prozessoren, Software, …) und verbindenden Komponenten (Ports, Antennen, …) zusammen und können dem IoT-Bereich zugeordnet werden. Software bildet bei der Generierung des Nutzens des SCPs einen wesentlichen Teil. Hier sind geeigneten Softwarearchitekturen erforderlich, um die Anforderungen der Integration verschiedenster Komponenten zu ermöglichen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, mögliche Architekturansätze zu identifizieren und zu bewerten. Dabei kann dann bspw. ein erstes Konzept für eine geeignete Softwarearchitektur abgeleitet werden.

    Literatur

    • Porter ME, Heppelmann JE (2014) How Smart, Connected Products are Transforming Competition. Harvard Business Review 92(11):64–88
    • Porter ME, Heppelmann JE (2015) How Smart, Connected Products Are Transforming Companies. Harvard Business Review 93(10):96–114
    • Di Francesco P, Malavolta I, Lago P (2017) Research on Architecting Microservices. Trends, Focus, and Potential for Industrial Adoption. In: 2017 IEEE International Conference on Software Architecture (ICSA), S 21–30. doi:10.1109/ICSA.2017.24
    • Vogel O, Arnold I, Chughtai A, Ihler E, Kehrer T, Mehlig U, Zdun U (2009) Software-Architektur. Grundlagen -- Konzepte -- Praxis. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
  • Smart Connected Products bieten Anwendern und Herstellern neue Funktionen und Möglichkeiten, stellen besonders die Hersteller aber auch vor neue Herausforderungen. Eine zentrale Herausforderung ist hierbei die Verschiebung der eigenen Marktposition, die damit verbundene Veränderung der Mitbewerbersituation und der auf Grund der neuen Möglichkeiten entstehende Innovationsdruck, auf den die Unternehmen in Form neuer und oft für sie unbekannter Geschäftsmodelle reagieren müssen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre die Betrachtung bestehender Konzepte und Frameworks im Bereich Geschäftsmodellentwicklung/-innovation (Business Modell Canvas, Business Model Navigator) und deren Einordnung und Evaluation in den Kontext der Smart Connected Products.

    Literatur

    • Borgmeier A, Grohmann A, Gross S (2017) Smart services und Internet der Dinge. Geschäftsmodelle, Umsetzung und Best Practices: Industrie 4.0, Internet of Things (IoT), Machine-To-Machine, Big Data, Augmented Reality Technologie. Hanser, München
    • Gassmann O, Frankenberger K, Csik M (2017) Geschäftsmodelle entwickeln. 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Hanser, München. doi:10.3139/9783446452848 
    • Osterwalder A, Pigneur Y (2011) Business-model-generation: ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer. [entwickelt in Zusammenarbeit mit 470 überwältigenden Profis aus 45 Ländern]. Business model generation &lt. Dt.&gt. Campus-Verl., Frankfurt am Main [u.a.]
    • Porter ME, Heppelmann JE (2014) How smart, connected products are transforming competition. Harvard Business Review 92(11)
    • Porter ME, Heppelmann JE (2015) How smart, connected products are transforming companies. Harvard Business Review 93(10)
    • Teece DJ (2010) Business Models, Business Strategy and Innovation. Long Range Planning 43(2):172–194. doi:10.1016/j.lrp.2009.07.003
  • Laut einer Studie der International Data Corporation wird sich die Menge an jährlich anfallenden Daten bis zum Jahr 2020 mehr als verzehnfachen und global auf 44 Billionen Gigabyte anwachsen. Als auschlaggebenden Grund sehen die Experten hierfür den steigenden Einsatz von Sensoren sowohl im privaten als auch im industriellen Kontext. Hierdurch ergeben sich für Unternehmen neue Möglichkeiten im Besonderen im Bereich der Risikoabschätzung und Verhaltensvorhersage im Kundensektor auf Basis prädiktiver Analysen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre die Betrachtung von Methoden und Konzepten des Themenfeldes Predictive Analytics und die Darstellung des Mehrwerts, welcher sich für Unternehmen durch den Einsatz solcher Methoden ergibt.

    Literatur

    • Abbott D (2014) Applied predictive analytics. Principles and techniques for the professional data analyst. Wiley, Indianapolis, IN
    • Cordoba A (2014) Understanding the predictive analytics lifecycle. Wiley, Hoboken, New Jersey
    • Shmueli G, Koppius OR (2011) Predictive Analytics in Information Systems Research. MIS Quarterly 35(3):553–572. doi:10.2307/23042796
    • Siegel E (2016) Predictive analytics. The power to predict who will click, buy, lie, or die. Revised and Updated Edition. Wiley, Hoboken
  • Durch die Digitale Transformation befinden sich Unternehmen in einem Umfeld, dass viele neue Herausforderungen und Anforderungen umfasst. Die Berücksichtigung bzw. der Umgang mit diesen ist für den Fortbestand der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen entscheidend. Servicesysteme bieten dabei eine Möglichkeit, um neuartige Geschäftsmodelle zu unterstützen oder vorhandene Geschäftsmodelle an die neuen Anforderungen anzupassen. Servicesysteme setzten den Fokus dabei auf die gemeinsame Wertschöpfung zwischen verschiedenen Akteuren (co-creation of value) und integrieren sowohl soziale, als auch technische Entitäten. Der Wert entsteht dabei durch den oftmals kombinierten Einsatz von Dienstleistungen und/oder Produkten. Der Entwurf derartige Servicesysteme ist auf Grund des Umfelds und der Komplexität nicht trivial und bedarf einer methodischen Unterstützung. Hierfür bietet sich unter anderem das Service Systems Engineering an, das auf den ingenieurmäßigen Entwurf, die Entwicklung und die Einführung von Servicesystemen fokussiert. Einen wesentlichen Bestandteil bilden dabei entsprechende Vorgehensmodelle, die den Entwurfsprozess in planbare Schritte teilen und so die Machbarkeit unterstützen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, zu zeigen, welche Vorgehensmodelle für den Entwurf derartige Servicesysteme existieren.

    Literatur

    • Böhmann T, Leimeister JM, Möslein K (2014) Service Systems Engineering. Business & Information Systems Engineering 6(2):73–79. doi:10.1007/s12599-014-0314-8
  • Die Wirtschaftsinformatik ist eine recht junge Disziplin, in der immer wieder über die Relevanz bestimmter Forschungsmethoden diskutiert wird. Insbesondere im Kontext der Übernahme von Methoden anderer Disziplinen im Gegensatz zur Entwicklung eigener Methoden und durch die Möglichkeit von konstruktionsorientierter vs. verhaltenswissenschaftlicher Forschung gerade auch im Hinblick auf die Schwesterdisziplin Information Systems Research sind die Relevanz ausgewählter Forschungsmethoden ein Thema.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre nachdem ein Überblick über konkrete Forschungsmethoden gegeben wird eine Bewertung dieser Methoden nach ihrer Nutzung innerhalb des Fachgebietes auf der einen Seite, sowie nach ihrem zeitlichen Aufwand und der benötigten Vorerfahrung auf der anderen Seite vorzunehmen, um schlussendlich ein Auswahlraster an Forschungsmethoden vorzustellen, dass Studierende für ihre erste wissenschaftliche Arbeit einsetzen können.

    Literatur

    • Frank U (2007) Ein Vorschlag zur Konfiguration von Forschungsmethoden in der Wirtschaftsinformatik. In: Lehner F, Zelewski S (Hrsg) Wissenschaftstheoretische Fundierung und wissenschaftliche Orientierung der Wirtschaftsinformatik. Gito, Berlin, S 156–185
    • March ST, Storey VC (2008) Design Sciene in the Information Systems Discipline. MIS Quarterly 32(4):725–730
    • Oates BJ (2006) Researching information systems and computing. Sage Publications, London, Thousand Oaks, Calif
    • Peffers K, Tuunanen T, Rothenberger MA, Chatterjee S (2007) A Design Science Research Methodology for Information Systems Research. Journal of Management Information Systems 24(3):45–77. doi:10.2753/MIS0742-1222240302
    • Schauer C (2011) Die Wirtschaftsinformatik im internationalen Wettbewerb. Vergleich der Forschung im deutschsprachigen und nordamerikanischen Raum. Gabler
    • Schreiner M, Hess T, Benlian A (2015) Gestaltungsorientierter Kern oder Tendenz zur Empirie? Zur neueren methodischen Entwicklung der Wirtschaftsinformatik
    • Wilde T, Hess T (2006) Methodenspektrum der Wirtschaftsinformatik: Überblick und Portfoliobildung. www.wim.bwl.uni-muenchen.de/download/epub/ab_2006_02.pdf (Abruf am 2012-12-14)
    • Wilde T, Hess T (2007) Forschungsmethoden der Wirtschaftsinformatik. WIRTSCHAFTSINFORMATIK 49(4):280–287. doi:10.1007/s11576-007-0064-z
    • Zelewski S (2009) Was ist eigentlich Grundlagenforschung in der Wirtschaftsinformatik? WIRTSCHAFTSINFORMATIK 51(2):227–230. doi:10.1007/s11576-008-0130-1

Themen für das Seminar "Wirtschaftsinformatik"

Themen für Master-Studierende

(Sprache: Deutsch/English) MA-SOFTEC-1, Sommersemester 2018

Themenkomplex: Software- und Systems-Engineering

Liste der möglichen konkreten Themen:

  • Eine computerbasierte Unterstützung von Unternehmen durch betriebliche Informationssysteme ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Seit mehr als zwanzig Jahren nutzen betriebliche Informationssystem hierfür relationale Datenbanksysteme. Durch die in den letzten Jahren gesunkenen Hardwarekosten und die damit verbundene Möglichkeit, Hauptspeicher flächendeckend kommerziell als Speichermedium einzusetzen, entwickelte sich innerhalb der letzten fünf bis sieben Jahre ein Trend in Richtung In-Memory-Datenbank für betriebliche Informationssysteme.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre die Betrachtung In-Memory-basierter Systeme und die damit verbundene Darstellung deren Mehrwerts im Vergleich zu klassischen betrieblichen Informationssystemen.

    Literatur

    • Loos P, Lechtenbörger J, Vossen G, Zeier A, Krüger J, Müller J, Lehner W, Kossmann D, Fabian B, Günther O, Winter R (2011) In-Memory-Datenmanagement in betrieblichen Anwendungssystemen. WIRTSCHAFTSINFORMATIK 53(6):383–390. doi.org/10.1007/s11576-011-0296-9. doi:10.1007/s11576-011-0296-9
    • Plattner H (2013) Lehrbuch In-Memory Data Management. Grundlagen der In-Memory-Technologie. Springer Gabler, Wiesbaden
    • Plattner H, Leukert B (2015) The In-Memory revolution. How SAP HANA enables business of the future. Springer, Cham [u.a.]
    • Wessel P, Köffer S, Becker JA (2013) Auswirkungen von In-Memory-Datenmanagement auf Geschäftsprozesse im Business Intelligence. In: Wirtschaftsinformatik Proceedings 2013. 111. aisel.aisnet.org/wi2013/111
  • Im Rahmen der Entwicklung von mobilen Applikationen gibt es die Notwendigkeit eine möglichst hohe Qualität zu verfolgen, um eine App zu entwickeln, wie der Kunde Sie wünscht. Während es auf der einen Seite eine produktbezogene Qualität gibt, die sich auf die konkrete App beziehen, gibt es noch die prozessbezogene Qualität, die sich auf den Entwicklungsprozess selbst bezieht.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre, zu analysieren welche Merkmale eine hohe Qualität von Apps begünstigen. Hierfür müssten unterschiedliche Merkmale abgeleitet werden, die die Qualität der App bestimmen und darauf aufbauend Faktoren identifiziert werden, die diese Merkmale beeinflussen.

    Literatur

    • Lee G, Raghu TS (2014) Determinants of Mobile Apps' Success - Evidence from the App Store Market. Journal of Management Information Systems 31(2):133–170. doi:10.2753/MIS0742-1222310206